Neuseeland - Mit dem Camper über die Inseln

Die Nordinsel

Whatipu Campground
Whatipu Campground

Nach einem angenehmen Flug von Santiago de Chile nach Auckland waren wir bereit für vier Wochen Neuseeland. 

Etwa zwei Wochen vor Ankunft hatte sich Sophie dazu entschieden, uns spontan in Neuseeland zu besuchen. Die nächsten drei Wochen sollte sie uns also auf der Reise begleiten. 

Außerdem schloss sich Felix etwas später noch für etwa eine Woche an sowie Moritz, der ab der Mitte der Reise für knapp zwei Wochen mit uns reiste.

Nach der Ankunft am 07.01. In Auckland entschlossen wir uns zunächst dazu, zwei Nächte in der Stadt zu bleiben und uns um die Miete eines Campervans zu kümmern. Am zweiten Tag unserer Suche wurden wir fündig und mieteten für die ersten drei Tage einen Kleinwagen und die darauffolgende Zeit einen Van, der ab sofort unser Zuhause sein sollte. 


Eines unserer ersten Highlights der Nordinsel war die Bay of Islands. Nördlich von Auckland erstrecken sich hier wunderbare Buchten und Strände, die uns das erste Mal ins Staunen versetzten. Danach ging es dann durchs Land an die Westküste. Dort spazierten wir durch Kauriwälder. Sie sind die größten in Neuseeland beheimateten Bäume. Der Lord of the forest ist dabei das größte noch lebende Exemplar und misst stolze 51 Meter Höhe und einen Stammumfang von 13,77 Metern. Er ist etwa 2000 Jahre alt! 

Danach ging es die Westküste Richtung Süden herunter, wo wir einen Abstecher an den Muriwai Beach machten und nachts den ersten Kiwi sowie Glühwürmchen sehen konnten. Nach einer Nacht auf dem Whaitapu Campingplatz ging es dann am nächsten Morgen zurück nach Auckland, wo wir den Kleinwagen gegen den Campervan tauschten. 



Wai o tapu Thermal Wonderland
Wai o tapu Thermal Wonderland

Mit neuem Auto und Campingausstattung ging es dann Richtung Süden nach Rotorua. Hier besuchten wir unter anderem die heißen Schwefelquellen Wai-o-Tapu, die neben unfassbarem Gestank auch wunderbare Farben zu bieten hatten. Nach einer Nacht bei Rotorua ging es weiter in den Süden an den Lake Taupo. Hier unternahmen wir unter anderem einen Ausflug zu den bekannten Huka Falls. Der anfangs 100m breite Waikato River zwängt sich hier durch einen 15m breiten Canyon und spült dabei rund 140.000 Liter Wasser pro Sekunde die 11m tiefe Klippe herunter. 


Ebenfalls von der Stadt Taupo aus unternahmen wir einen Ausflug zu den Craters of the Moon, Schwefelquellen, die einer Mondlandschaft glichen. Am selben Tag ging es dann mal wieder auf eine kleine Wanderung zum Gipfel des Mount Tauhara, unweit von Taupo. Zur Belohnung gab es einen prima Ausblick über den See und das Umland. 

Wellington
Wellington

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, das bekannte Tongariro Alpine Crossing zu machen. Wegen sehr schlechten Wetters mussten wir das allerdings auslassen und fuhren daher direkt runter nach Wellington. 

Nach einem Tag in der Stadt und Aufenthalt im Te Papa Museum wartete eine sehr angenehme Abwechslung vom Camperdasein auf uns; Felix brachte uns eine Nacht bei der Familie seines Studienkollegen, den McKenzies unter. Heiße Dusche, Frühstück, Wäsche, Bett. Damit waren wir schon mehr als zufrieden. 

Etwa eine Woche Nordinsel lag nun hinter uns. Wir können auf schöne Strände, meist super Wetter und tolle Natur zurückblicken! 


Die Südinsel

Kayaking im Abel Tasman National Park
Kayaking im Abel Tasman National Park

Nach der etwa 3stündigen Fährüberfahrt nach Picton, fuhren wir nun zu viert nach Nelson. Dort mieteten wir uns Kajaks für den nächsten Tag im Abel Tasman Nationalpark. Wir verbrachten etwa einen halben Tag in den Booten und paddelten an der schönen Küste des Nationalparks entlang. Auch eine nahgelegene Insel umrundeten wir mit den Kajaks. 

Am Tag drauf ging es mal wieder ordentlich Wandern. Eine 28km lange Wanderung führte uns durch den Abel Tasman Park, sowohl an der Küste als auch durch Dschungellandschaften im weiter im Landesinneren. 

Wanderung durch den Abel Tasman Park
Wanderung durch den Abel Tasman Park
Cape Foulwind
Cape Foulwind

Unser nächstes Ziel war dann das Cape Foulwind, an dem es durchaus windig zuging und die Wellen dort beeindruckende größen Annahmen. Sogar hoch oben auf der Klippe herrschte durch die enorme Brandung ein hoher Lärmpegel. Auf jeden Fall ein beeindruckendes Spektakel, das sich noch große Teile der Westküste fortsetzen sollte. 

Etwas südlich des Cape Foulwind stoppten wir dann, um die sogenannten Pancake Rocks zu sehen. Diese Gesteinsformationen ragen von der Küste aus ins Wasser. Der Name kommt davon, dass die Felsen aussehen, als wären viele viele Pancakes übereinander gestapelt. 


Heliflug beim Franz Joseph Gletscher
Heliflug beim Franz Joseph Gletscher

Am Tag darauf ging es Richtung Süden zum Franz Joseph Gletscher. Auf dem Weg dorthin nutzen Sophie, Felix und Fabi das noch gute Wetter für einen Helikopterflug über diverse Gletscher. Danach verschlechterte sich das Wetter leider sehr, sodass wir keine Sicht mehr auf die Berge und Gletscher hatten. Also unternahmen wir eine kleine Höhlenwanderung, was auch ganz lustig war, da wir die ganze Zeit Barfuß im eiskalten Wasser auf spitzen Steinen laufen mussten. 

Da das Wetter einfach nicht besser werden wollte, mussten wir eine Nacht zu viert Im Van schlafen. Auch ein Erlebnis, das aber nicht gerade nach Wiederholung schreit. 


Queenstown
Queenstown

Am 22.01. ist dann gleichzeitig mit uns auch Moritz in Queenstown angekommen. Während der drei Tage in der Stadt haben wir verschiedene Aktivitäten unternommen. Queenstown ist bekannt für seinen Tourismus und das breite Angebot an Adventure-Aktivitäten. Insgesamt hat unsere kleine aber feine Reisegruppe folgendes gemacht: Jetboat fahren, Ludge fahren, Fallschirmspringen und Reiten. Es war also für jeden etwas geboten.  

Milford Sound
Milford Sound

Von Queenstown aus machten wir uns dann auf den Weg Richtung Fjordland, genauer gesagt nach Milford Sound. Dort unternahmen wir eine Bootstour, die uns durch die Fjorde führte. 

Da wir auf einem kleineren Boot waren, konnte unser Kapitän teilweise direkt an die Steilküste unter Wasserfälle fahren, wo sich so manch einer eine kostenlose Dusche an Deck abholte. 

Nach diesem Ausflug hieß es leider schon Abschied nehmen von Felix, der uns Richtung Mannheim verließ 😭


Slope Point - südlichster Punkt des neuseeländischen Festlandes
Slope Point - südlichster Punkt des neuseeländischen Festlandes

Zu viert ging es nun also weiter in den Süden. Und zwar ganz in den Süden, zu den Catlins. Diese sind das Gebiet, das sich im Süden der Insel zwischen Invercargill und Balclutha erstreckt. Hier fuhren wir einen Tag lang von West nach Ost und machten dabei mehrere kurze Stopps. 


Den ersten davon machten wir am Slope Point, dem südlichsten Punkt Neuseelands (vorgelagerte Inseln ausgenommen). Hier wurden wir buchstäblich fast weggeweht. Der Wind an der Küste war unglaublich stark und brachte uns eine Menge Spaß. 

Nugget Point
Nugget Point

Als nächstes fuhren wir weiter zum sogenannten Nugget Point, der seinen Namen offensichtlich von der Felsformation im Wasser hat. Da sich das Wetter gegen Abend leider wieder verschlechtern sollte, machten wir uns danach schnell auf den Weg Richtung Norden, um eine trockene Bleibe für die Nacht zu finden. So verschlug es uns nach Milton, einer Kleinstadt auf dem Weg nach Dunedin. 

Speights Brauereiführung in Dunedin
Speights Brauereiführung in Dunedin

Wegen des schlechten Wetters gönnten wir uns in Dunedin mal wieder ein gutes Hostel. Am Abend machten wir eine Führung durch die Speights Brauerei mit; wie jede Brauereiführung, Anfangs Geschichte und Erklärung des Brauvorgangs, am Ende Verkostung verschiedener Biersorten. Sollte man als Deutscher schon mal machen. 

Am nächsten Tag ging es noch ein kleines Stück nordwärts zu den Moeraki Boulders. Das sind große Felsen, die nach Millionen von Jahren unter Einfluss von Wasser und Druck zu scheinbar pefekten Kugeln geformt wurden. 

Moeraki Boulders
Moeraki Boulders
Winetasting auf dem Rippon Weingut bei Wanaka
Winetasting auf dem Rippon Weingut bei Wanaka

Nach einem kleinen Zwischenstopp im 20 Seelen Dorf St. Bathans erreichten wir ein zweites Mal die Stadt Wanaka. Hier machten wir endlich bei einem der für Neuseeland typischen Winetastings mit. Das Weingut Rippon ist dabei wunderschön gelegen und bietet einen tollen Ausblick auf den See und die Berge. Am Abend gingen wir dann anlässlich Sophies Abschied noch einmal alle zusammen ins Irish Pub, bevor wir am nächsten Morgen getrennte Wege gingen. Sophie reiste von dort aus alleine weiter, Moritz, Fabi und ich fuhren nach Norden zum Mount Cook.

Lake Pukaki und Mount Cook
Lake Pukaki und Mount Cook

Auf dem Weg zum Mount Cook machten wir noch kurz in Twizel halt, um eine Lachsfarm zu besichtigen und dort zu Mittag zu Essen. 

Am Mount Cook angekommen, liefen wir die etwa 2,5stündige Hooker Valley Wanderung, die uns direkt zu einem Gletschersee führte. Super Landschaften bei tollem Wetter! Die Nacht verbrachten wir auf einem kostenlosen Campingplatz in unmittelbarer Seenähe und mit Blick auf den Mount Cook. 

Campingplatz bei Twizel
Campingplatz bei Twizel
Lake Tekapo. Blick vom Mt John Observatory
Lake Tekapo. Blick vom Mt John Observatory

Am nächsten Tag, den 31. Januar fuhren wir weiter zum Lake Tekapo, wo wir eine kleine Wanderung hoch zum Mt John Observatory machten, um eine schöne Aussicht über den See und das Umland zu genießen. Mittags ging es weiter ostwärts in den Ort Geraldine, wo wir den Tag mit einer Runde Fußballgolf und Boule ausklingen ließen. Am 01.02. kamen wir dann in Christchurch an. Dort spielten wir direkt noch eine Runde Softair, und am nächsten Tag Paintball.  

Christchurch Cathedral
Christchurch Cathedral

Aufgrund des Erdbebens von 2011sind große Teile der Stadt noch immer zerstört und vieles ist noch im Aufbau. Das Stadtbild gleicht daher eher einer großen Baustelle. Die Bemühungen der Regierung, Christchurch wieder attraktiv zu gestalten, sind aber durchaus erkennbar. So gibt es beispielsweise eine re:start Mall, die ausschließlich aus Schiffscontainern besteht und den Besuchern von Essen, über Souvenirs his hinzu Kleidung alles bietet. 

Danke Maurice!
Danke Maurice!

Am Abend des 02.02. erwartete uns noch eine größere Überraschung. Moritz hatte hinter unserem Rücken ein Hotelzimmer in Christchurch gebucht, in dem wir es uns mal wieder so richtig gut gehen lassen konnten. Nach 3 Monaten Hostel, Zelt und Camper kann einen so etwas schon richtig freuen! Super Hotel, super Frühstück! Vielen vielen Dank, Moritz! 

Vier wunderschöne Wochen Neuseeland liegen hinter uns. Es war ein ganz anderes Reisen, als in Südamerika, doch nicht minder ereignisreich! Unterwegs mit Freunden im Van ist doch was anderes als Hostelling mit jeden Tag neuen Leuten. Neuseeland hat uns jeden Tag mit unglaublich schönen Landschaften verwöhnt und wird uns sicher als ein absolutes Highlight der Reise in Erinnerung bleiben! Danke an Sophie, Felix und Moritz, die zu dieser tollen Erfahrung beigetragen haben!


Heute Nacht geht es nach Bangkok, wo wir unsere 3monatige Asienreise beginnen werden! 


Cheers,

Martin und Fabi


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