Paracas
Am 28.11. haben wir unsere Peru-Hop Tour durch Peru begonnen. Mit Peru-Hop hatten wir die Möglichkeit, in relativ kurzer Zeit viele Orte Perus zu sehen und je nach Belieben längere odere kürzere Aufenthalte einplanen. Zudem waren diverse Ausflüge und Aktivitäten bereits inbegriffen.
Der erste Stop nach Lima war dann Paracas, ein kleines Fischerdorf an der Küste Perus. Hier wohnten wir im Kokopelli Hostel. Direkte Strandlage, Pool, tolle Zimmer und Bar. Wir haben nicht lange gebraucht, um zu entscheiden, hier noch eine Nacht länger zu bleiben. Hier haben wir auch Harry aus London kennengelernt, der uns noch viele lustige Momente bescheren sollte.
Die Hauptattraktion in Paracas sind die Islas Ballestas, oder auch "Poor mens Galapagos". Wir machten uns also morgens um 8 Uhr mit dem Speedboat auf zu diesen Inseln. Während der 3stündigen Bootstour konnten wir Seelöwen, Vögel und erstmals Pinguine betrachten. An sich ein netter Ausflug, doch in keinster Weise vergleichbar mit den Eindrücken von Galapagos.
Nach drei lustigen und entspannten Tagen am Meer ging es dann weiter zur Wüstenoase Huacachina.
Huacachina - Eine Oase mitten im Sand
Die Oase mitten in der Wüste !?
Nicht ganz. Etwa 5km von der Stadt Ica entfernt und südlich von Lima liegt die Lagunenstadt Huacachina. Hier findet man hauptsächlich Hostels, Reisebüros und Märkte. In unsrem Hostel hatten wir pro Übernachtung eine Aktivität inklusive. Aufenthalt 2 Nächte = 2 Ausflüge pro Person. Unsere Wahl fiel auf Sandboarding/Buggyfahren und ein Wine&Pisco Tasting in Ica. Beides haben wir dann am 2. Tag in Huacachina gemacht.
Vormittags ging es mit dem Beachbuggy quer durch die Dünen. Die Fahrt ähnelte dabei eher einer Achterbahnfahrt und unser Fahrer schien Freude daran zu haben, die Gringos zum Schreien zu bringen! Super witzig!
Dann ging es ans Sandboarden. Zu Beginn düsten wir 3 relativ kleine Dünen auf unseren Boards hinunter, die letzten beiden waren schätzungsweise 50m hoch und haben einen recht ordentlich beschleunigt. Super lustige und rasante Erfahrung!
Nach dem morgendlichen Sandboarding ging es Nachmittags dann gemeinsam nach Ica zur Wein- & Piscoprobe. Nach einer kurzen aber informativen Führung durch das Weingut El Catador hatten wir dann zunächst die Möglichkeit, verschiedene lokale Weine und Piscosorten zu kosten. Wir stellten schnell fest, dass die peruanischen Weine geschmacklich nichts mit den uns bekannten zu tun haben. Es kam uns eher wie ein süßlicher Traubensaft vor, dennoch gut trinkbar :)
Nach der ersten Verkostung ging es dann runter in die Gewölbekeller des Weingutes, wo wir weitere Sorten probieren durften.
Anschließend ging es gemeinsam zurück ins Hostel.
Insgesamt ein perfekter Tag mit Sport, Spaß und auch etwas Kultur ;)
Nach zwei Nächten in Huacachina ging es dann mit dem Peru-Hop Bus weiter. Nächster Halt Cusco. Zwischenstop Nazca.
Cusco - auf den Spuren der Inkas
Auf der etwa 28stündigen Busfahrt von Huacachina nach Cusco haben wir auch einen kleinen Stop bei den berühmten Nazcalinien gemacht. Nach ein paar obligatorischen Fotos ging es dann aber direkt weiter im Nachtbus.
Am 3.12. sind wir dann endlich in Cusco angekommen! Die Stadt ist die Hauptstadt der Cuscoregion und von der Einwohnerzahl her vergleichbar mit Mannheim. Absoluter Toptipp in Peru unter allen Backpackern.
Am ersten Wochenende in der Stadt haben wir uns erst einmal im Zentrum umgesehen. Hier reihen sich unzählige Kolonialbauten aneinander, kaum eine Ecke ist nicht sehenswert. Sonntags sind wir dann mit Harry in den San Pedro Mercado gegangen, um zu Mittag zu essen. Hier stand dann unter anderem Kuhzunge auf dem Speiseplan - sehr interessant und lecker!
Am 5.12. hieß es dann das erste Mal für uns getrennte Wege gehen. Während Fabi die nächsten Tage Cusco näher erkundet hat, habe ich mich in aller Frühe auf zum Inkatrail gemacht. Zieldieser 4tägigen Wanderung ist die Inkaruine Machu Picchu.
Nur mit dem nötigsten Gepäck ausgestattet ging es vom Startpunkt "KM82" aus quer durch die Anden. Die Gruppe bestand aus vier Leuten, was den Trip sehr entspannt machte. Zum Team gehörten außerdem 4 Träger, die das gesamte Campingequipment sowie Verpflegung für die nächsten Tage transportierten sowie ein Koch und ein Guide.
Die insgesamt 45km lange Wanderung geht durch verschiedene Höhenlagen und Vegetationen. Außerdem passiert man mehrere sehr gut erhaltene Inkaruinen, die einem eine Idee über diese Hochkultur geben.
Während der erste Tag der Wanderung noch sehr angenehm zu laufen war, ging es am 2. Tag dann insgesamt gut 1100 Höhenmeter nach oben. Über den Death Womans Path (Stufen ohne Ende) kamen wir Mittags nach etwa 5 Stunden auf dem Höchsten Punkt des Inkatrails an - 4300 Meter.
Der Tagesablauf war gut durchgeplant und meist der selbe. 5 Uhr: ein Träger klopft am Zelt an und Weckt uns mit frisch aufgebrühtem Te de Coca - eines meiner Highlights jeden Tag! Danach folgt ein gutes Frühstück, bevor es dann gegen 6.15 Uhr mit der Wanderung losgeht. Um die Mittagszeit hieß es dann Lunch. Das beeindruckende: jedes Mal wenn wir im nächsten Camp angekommen sind, waren unsere Zelte inkl. Küche usw. bereits von den Trägern aufgebaut. Wahnsinnsjob! Mit etwa 35kg auf dem Rücken rennen sie förmlich den Inkatrail hoch, und egal wie schnell wir waren, sie waren schneller!
Um 17.30 Uhr hieß es dann Happy Hour! Das bedeutete Kekse, Popcorn, Tee, Kaffee und heiße Schokolade für alle! Super Sache bei Temperaturen um etwa 10 Grad und windigem Wetter.
19 Uhr: Dinnertime! Wahnsinn, was das Team mit so einfachen Mitteln jedes Mal gezaubert hat. Wir hatten besseres Essen als in so manchen Hostels! Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, wenn eine Platte nach der anderen aufgetischt wurde. Lecker!
Gegen 20 Uhr hieß es dann jeden Tag Gute Nacht. Erschöpft vom Tag war es kein Problem, um diese Zeit zu schlafen. Die Nächte waren allerdings sehr sehr Kalt und meist regnerisch. Aber das ganze sollte ja kein Luxusausflug werden, sondern ein Abenteuer. Und das war es absolut!
Immer wieder erreichten wir auf dem Weg toll erhaltene Inkaruinen. Unser Guide Abra erklärte sehr ausführlich deren Sinn und Zweck und nutzte unsere Verschnaufpausen für sehr interessante Vorträge über die Inkakultur. Wirklich ein interessantes Volk mit vielen beeindruckenden Praktiken und Gedankengängen. Von Agrarwirtschaft über Ingenieurwesen bis hinzu Astronomie - die Inkas hatten es drauf!
Der 3. Tag der Wanderung war mein persönlicher Favorit. Nach einem 2stündigen steilen Anstieg ging es recht flach durch wunderschöne Landschaften mit atemberaubenden Ausblicken.
Am Abend des 3. Tages machten wir einen kurzen Spaziergang von unsrem Camp zur Wiñaywayna Ruine. Sie diente den Inkas als Anbaugebiet für sämtliche Nutzpflanzen und Nahrung. Denn nicht weit von hier sollte Machu Picchu Stadt gebaut werden, und die Arbeiter brauchten Nahrung für die mehr als 100 Jahre Bauzeit.
Nun stieg auch die Vorfreude in der Gruppe, am nächsten Morgen endlich die bekannte Inkastadt zu erreichen.
Am 4. Tag standen wir bereits um 3 Uhr auf, um rechtzeitig aufbrechen zu können. Heute ging es endlich nach Machu Picchu. Nach 3 harten Tagen und noch härteren Nächten und gut 40km Wanderung in luftigen Höhen hatten wir endlich unser Ziel erreicht! Dass das Wetter hier nicht so mitspielte, war zweitrangig. Im Vordergrund war das Gefühl, es geschafft zu haben und eine wunderbare Wanderung mit allem drum und dran gehabt zu haben. Es war eine hammer Erfahrung, an die ich mich immer erinnern werde!
In Machu Picchu stieß dann auch wieder Fabi zu uns!
Nachdem Martin am Montag aufgebrochen ist, hatte ich (Fabi) noch zwei weitere Tage in Cusco. Diese habe ich dazu genutzt mir die Stadt noch etwas besser anzusehen und Freunde zu treffen (Amy und Dan), die wir in Hucachina kennengelernt hatten. Am Mittwoch ging es dann gegenhalb 6 für mich los.
Anfangs ging es mit einem Van von Cusco nach Ollantaytambo und dann weiter mit einem sehr konfortablen Zug nach Aguas Calientes. Dies ist die nächstgelegene Stadt zum Machu Picchu. Dort habe ich eine kurze Nacht im Hostel verbracht. Bereits um 4 Uhr war diese schon wieder zu Ende, da ich einen der ersten Busse hoch zum Machu Picchu erwischen wollte. Dort bin ich dann kurz nach 6 Uhr angekommen. Leider war das Wetter nicht besonders gut und die Ruine war in Wolken eingehüllt. Kurz vor 8 habe ich dann Martin wieder getroffen und wir haben gemeinsam die komplette Inka-Stätte erkundet. Mein Weg zu diesem Weltwunder war sicherlich nicht so anstrengend wie der Trail, dennoch ebenfalls sehr erlebnisreich und die Zugfahrt war auch ihr Geld wert!
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